Schönheit des Wassers - 66 pseudoromantische Kalligraphien
Verlag | Verlagshaus Berlin |
Auflage | 2013 |
Seiten | 80 |
Format | 12,8 x 19,0 x 0,7 cm |
Gewicht | 110 g |
Reihe | Edition Belletristik 46 |
ISBN-10 | 3940249769 |
ISBN-13 | 9783940249760 |
Bestell-Nr | 94024976A |
Wir erfahren, Wasser kann mehr: Es kann ein aufwühlend schönes Bild sein, es ist aber auch Zeichen dessen, was wir fürchten, was wir insgeheim sehnen, was uns erregt. In reißenden Strudeln ertrinken, als Kind einen gleißenden Strandsommer denken, im Schwimmbad trotz besseren Wissens mit Vergänglichem prahlen oder Tränen verdrücken über die Verlobungsnachricht eines einstmals Geliebten. Crauss schreibt sparsame Kalligraphien, gleichwohl kraftvolle, nicht selten belebend romantische Allegorien des Wassers.
In 66 pseudoromantischen Kalligraphien dekliniert Crauss Wolkenphänomene, Flussläufe, Sümpfe und Steilküsten literarisch und kunstgeschichtlich durch. Die »Schönheit des Wassers« besteht aus fein gefügten lyrischen Panoramen, bei denen jedes Wort sitzt. Crauss, der sich spielerisch in allen poetischen Tonlagen bewegt, setzt in diesem Band auf eine filigrane Konstruktion, die wie ein Fraktal an allen Enden züngelt, brandet, schäumt und wogt.Elementare Erotik auf engstem Raum: streng, zurückhaltend, dann wieder in einem Schwall aufbrechend; hier nähert sich ein leidenschaftlicher poeta doctus nicht kühl, sondern voller Hingabe seinem maritimen Gegenstand. Der Dichter malt Veduten aus gefährlichem Frauenduft und stellt Opheliate her aus dem Schweiß, der einem über den Rücken rinnt. Die Gischt ist das Produkt eines pathetischen, aufbrausenden Urstoffs, der Nebel das emotionale Gegenteil.
Leseprobe:
männer sind alsowie eine pfütze: die nähe zur gosselässt sie erst glänzen. das ölmacht aus verachtung achat.