Publizistischer Landesverrat in der Weimarer Republik - Die Reichsgerichtsurteile gegen pazifistische Kritiker der illegalen Rüstung
Verlag | Mohr Siebeck |
Auflage | 2024 |
Seiten | 400 |
Format | 15,6 x 2,3 x 23,3 cm |
fadengeheftete Broschur. | |
Gewicht | 596 g |
Reihe | Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts BtrRG |
ISBN-10 | 3161638085 |
ISBN-13 | 9783161638084 |
Bestell-Nr | 16163808A |
Nach der Niederlage im 1. Weltkrieg verpflichtete der Versailler Friedensvertrag das Deutsche Reich zu einer weitreichenden militärischen Abrüstung. Amelie Tscheu untersucht die Rechtsprechung des Reichsgerichts gegen pazifistische Journalisten, die in den 1920er- und frühen 30er-Jahren über illegale Rüstungsmaßnahmen der Reichswehr berichteten.
Nach der Niederlage im 1. Weltkrieg verpflichtete der Versailler Friedensvertrag das Deutsche Reich zu einer weitreichenden militärischen Abrüstung. Pazifistischen Journalisten, die über illegale Rüstungsmaßnahmen der Reichswehr berichteten, drohte unter dem Vorwurf des publizistischen Landesverrats ein Verfahren vor dem Leipziger Reichsgericht. Dessen Urteile gegen Kritiker der illegalen Rüstung gelten in der bisherigen Forschung als exemplarischer Beleg der antirepublikanischen Weimarer Justiz. Demgegenüber zeigt Amelie Tscheu die kontinuierliche Wechselwirkung zwischen der Rechtsprechung des Reichsgerichts und der Außen- und Militärpolitik der Weimarer Regierungskabinette im Verlauf der 1920er- und frühen 30er-Jahre auf. Sie verbindet die Analyse klassisch rechtswissenschaftlicher und allgemein geschichtswissenschaftlicher Quellen, um den publizistischen Landesverrat als politische Straftat im Spannungsfeld von Recht und Politik zu begreifen.
After the defeat in the First World War, the Versailles Peace Treaty obliged the German Reich at that time to undertake far-reaching military disarmament. Amelie Tscheu's in-depth study investigates the judicial rulings of the Reichsgericht against pacifist journalists who reported on illegal armament measures by the Reichswehr in the 1920s and early 1930s.