Verlag | Konstanz University Press |
Auflage | 2025 |
Seiten | 191 |
Format | 11,1 x 1,5 x 17,7 cm |
Gewicht | 207 g |
Reihe | Konstanz University Press Essay |
ISBN-10 | 3835391844 |
ISBN-13 | 9783835391840 |
Bestell-Nr | 83539184A |
Rhetorik als Waffe - über Putins Reden als Mittel der Politik.Den Krieg gegen die Ukraine hat Wladimir Putin rhetorisch vorbereitet, eskaliert und durch eine komplexe Argumentation begründet. Das Geflecht aus Legitimationsstrategien mag befremdlich und verstörend erscheinen, es knüpft aber gezielt an den Erwartungshorizont eines breiten, nationalen wie internationalen Publikums an und garantiert ein diffuses Verständnis für die Positionen des Kreml. Der russische Präsident ist dabei kein charismatischer und eloquenter Politiker. Gerade im Vergleich zu seinem Kontrahenten Selenskyj fällt seine Redekunst deutlich ab. Aber Putins Wort ist der Ursprung aller politischen Kommunikationsstrategien im heutigen Russland. Es steckt den Rahmen des politisch Sagbaren ab.Riccardo Nicolosi seziert Putins Kriegskommunikation: von der Parodie westlicher Kriegsbegründungen hin zu einer paranoiden Kausallogik, in der Russland als ewiges Opfer westlicher Hegemonialbestrebungen figuriert; von der Aff ektrhetorik des Ressentiments zur Mystifizierung des Zweiten Weltkriegs als niemals endendes Ereignis; von der Modellierung des Ukraine-Konflikts als antikoloniale, tektonische Verschiebung in der geopolitischen Weltordnung zur Erhebung des Kriegs als einzig wahre Daseinsform im gegenwärtigen und künftigen Russland. So legitimiert die Macht der Worte die martialische Gewaltanwendung ebenso sehr wie sie den Krieg als Lösung aller Probleme plausibilisiert.
Rezension:
»elegantes Büchlein« (Ulrich M. Schmid, NZZ, 24.03.2025) »Man kann diesem Autor nur eines vorwerfen: Sein Buch kommt zu spät. Ein früheres Erscheinen hätte all die müßigen wie intellektuell dürftigen Diskussionen zur Frage 'Was will Putin?' mindestens bereichern, wenn nicht ganz ersetzen können.« (Michael Wolf, taz, 12.04.2025)