Persisches Lesebuch, m. Audio-CD - Farsi, Dari, Tojiki. Originaltexte aus zehn Jahrhunderten mit Kommentar und Glossar
Verlag | Reichert |
Auflage | 2007 |
Seiten | 432 |
Format | 24 cm |
Gewicht | 950 g |
ISBN-10 | 3895005754 |
ISBN-13 | 9783895005756 |
Bestell-Nr | 89500575A |
Rezension:
"This book stands in a long tradition of chrestomathies of Persian, anthologies of representative literary texts with commentary, useful for the student of Persian who has already a basic knowledge of the language. It is a beautifully made reader for those who wish to expand and deepen their knowledge of literary modern Persian as well as classical Persian.
One of the merits that sets this specific reader apart is that the compilers have endeavored to pay some attention to the fact that modern literary persian knows three variants; hence Farsi, Dari and Tojiki in the subtitle. Thus the compilers have made sure that their readership does not fail to ignore htat the scope of Persian is lager than often perceived. (...)
The reader contains three large sections: grammar, text material and a glossary. (...)
One of the greatest assets of this reader is the inclusion of a compact disc, onto which a number of texts have been read out or recited by a variety of native speakers , from Irans as well as Afghanistan and Tajikistan. This makes this reader certainly worth using.
In conclusion, one may say that this reader is attractive and useful, basically because of its profound grammatical survey, sound explanatory notes in the prose part, extensive glossary and accompanying udio disc. The choice of text material is perhaps not always obvious to the average user, but it is by definition impossible to compile a reader in book form that is in any way representative for Persian literature."
In: Persica. No. 22 (2008). S. 69-71.
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"Das Buchprojekt "Persisches Lesebuch ..." möchte, wie der Titel bereits nahe legt, literarische Texte im Original auszugsweise zusammen bringen, die über einen Zeitraum von nicht weniger als eintausend Jahren verfasst wurden und unter dem Oberbegriff "Persisch" vereint werden können. Dieses Vorhaben suggeriert eine sprachliche Einheit verschiedener zeitlicher (und regionale r) Varietäten, die natürlich einer Begründung bedarf.
Unter der Bezeichnung Persisch (wissenschaftlich auch: Neupersisch) werden alle zeitlichen und räumlichen Sprachvarietäten zusammengefasst, die seit dem 9. Jahrhundert mit Hilfe eines modifizierten arabischbasierten Schriftsystems geschrieben und überliefert wurden. In einem weiteren Sinn umfasst das Neupersische auch die drei zeitgenössischen Sprachvarietäten, die in Iran unter der Bezeichnung Persisch (Eigenbezeichnung: zaban-i farsi), in Afghanistan unter der Bezeichnung Dari (Eigenbezeichnung: zaban-i dari) und in Tadschikistan unter der Bezeichnung Tadschikisch (Eigenbezeichnung: zaboni togiki) den Status einer offiziellen oder Staatssprache besitzen und die sich in ihrer schriftsprachlichen Form gleichermaßen auf die als farsi, parsi oder dari bezeichnete Sprache der klassischen persischen Literatur beziehen.
Die von dem Buchprojekt "Persisches Lesebuch..." suggerierte sprachliche Einheit existiert sowohl auf einer imaginären wie auch auf einer faktischen Ebene. Einerseits berufen sich die Persisch-, Dari- und Tadschikischsprecher von Iran, Afghanistan, Tadschikistan und vielen angrenzenden Regionen heute gleichermaßen auf ein gemeinsames literarisches Erbe. Metaphorisch beschreiben sie sich dabei gern als drei Äste eines Baumes, der vor eintausend Jahren zu wachsen begann. Andererseits sind Persisch-, Dari- und Tadschikischsprecher, sofern sie über die entsprechende Schriftkundigkeit verfügen, tatsächlich gleichermaßen in der Lage, die in diesen eintausend Jahren verfassten literarischen Texte zu erschließen. Die Lektüre vieler Texte, die auch in das Buchprojekt "Persisches Lesebuch ..." aufgenommen wurden, gehört deshalb sowohl in Iran wie auch in Afghanistan und in Tadschikistan zum Standardprogramm der Schulausbildung im Fach Literatur.
Die sprachliche Einheit, die dem Buchprojekt "Persisches Lesebuch..." zugrunde liegt, hat im Übrigen auch einheimische Literaten und Gelehrte immer wi eder veranlasst, ähnliche Lesebücher zusammenzustellen. "Blütenlesen" oder Sammlungen von Biographien persischer Dichter mit mehr oder minder umfangreichen Auszügen ihren Werken sind seit dem 13. Jahrhundert (Muhammad Awfi) bis ins 20. Jahrhundert (zum Beispiel Sadriddin 'Ajni) belegt und umfassen bei jüngeren Werken gleichermaßen den Zeitraum von eintausend Jahren.
Hieraus ergibt sich die Frage, inwiefern die im Buchprojekt getroffene Textauswahl für die oben beschriebenen zeitlichen und räumlichen Dimensionen der sprachlichen Einheit des Persischen als repräsentativ gelten kann.
Für die Prosasprache ist festzustellen, dass Texte aus allen Epochen der vergangenen zehn Jahrhunderte zusammengetragen wurden. Die Dichtung ist für das 10. bis 14. sowie für das 19. und 20. Jahrhundert repräsentiert. Dies korreliert mit der allgemeinen Anschauung, wonach die Literatur der Safawidenepoche (16.-18. Jh.) als eine Literatur des Verfalls angesehen wird. Viele Literaten hatten Persien i