Handlungsanweisungen an ostarabische Christen zu Liturgie und Moral - Der Brief des Katholikos-Patriarchen Isoyahb I. (ca. 581-595) an Bischof Jakob von Dirin
Verlag | Harrassowitz |
Auflage | 2025 |
Seiten | 211 |
Format | 17,0 x 1,5 x 24,4 cm |
Gewicht | 426 g |
Reihe | Göttinger Orientforschungen, I. Reihe: Syriaca 73 |
ISBN-10 | 3447123877 |
ISBN-13 | 9783447123877 |
Bestell-Nr | 44712387A |
Ioyahb I., ehemals Lehrer an der berühmten ostsyrischen Schule von Nisibis, war etwa zwischen 581 und 595 Katholikos-Patriarch der Kirche des Ostens im Sasanidenreich. Den Herausforderungen, vor denen die Kirche seiner Zeit stand, begegnete er mit einer bedeutenden Synode (585) sowie mit verschiedenen Schriften, darunter Glaubensbekenntnissen, polemischen Abhandlungen, liturgischen Kommentaren und mehreren Briefen. Von letzteren ist nur ein Schreiben erhalten geblieben - ein Brief, den er an Bischof Jakob auf der Insel Drai oder Drn (dem heutigen Tarut, nahe dem Bahrain-Archipel) richtete. Dieser Brief wurde in der kanonischen Sammlung SynodiconOrientale überliefert und stellt eine bedeutende Quelle sowohl für die spätantike ostsyrische liturgische Tradition als auch für das Kirchenrecht der Ostsyrer dar. Darüber hinaus gewährt er wertvolle Einblicke in die vorislamische Situation der Kirche in Ostarabien.
Andrei Macar beleuchtet in seiner Studie den Dialog zwischen dem Katholikos-Patriarchen und dem Vertreter seiner Kirche auf der Insel Drn in der Kirchenprovinz Bth Qäry. Im Zentrum steht die Darstellung und Analyse der liturgischen Thematik des Briefes, die sich in fünf Bereiche gliedert: das Priestertum, die baptismale Ölsalbung, die Eucharistiefeier, die Buße und die Sonntagsheiligung. Darüber hinaus wird untersucht, welche Einblicke der Brief in das intellektuelle Profil des Patriarchen Ioyahb I. sowie in das geistige Umfeld der Kirchenprovinz Bth Qäry am Ende des 6. Jahrhunderts gewährt. Es wird aufgezeigt, dass der Brief in bestimmten Elementen bis in die heutige Praxis der ostsyrischen Liturgie nachwirkt und dass sich das theologische Denken in Bth Qäry in Anlehnung an die Theologie des kirchlichen Zentrums in Mesopotamien entwickelte.