Die Absonderung - Erzählung. Ausgezeichnet mit dem Preis der SWR-Bestenliste 1991. Vorw. v. Peter Handke
Verlag | Fischer Taschenbuch |
Auflage | 2008 |
Seiten | 178 |
Format | 19 cm |
Gewicht | 190 g |
Reihe | Fischer Taschenbücher 11867 |
ISBN-10 | 3596118670 |
ISBN-13 | 9783596118670 |
Bestell-Nr | 59611867A |
Erzählt wird vom Schicksal eines 13jährigen Jungen, der von seinen Eltern von Norddeutschland aus in ein savoyisches Kinderheim gebracht wird, eine Maßnahme, die ihn vor den Häschern des Naziregimes schützen soll. Doch gleichzeitig erlebt er in seiner neuen Umgebung Züchtigung, Demütigung und Strafe. Als einzige verläßliche Bastion in bedrohlicher Zeit erfährt er seinen eigenen Körper, den es zu schützen, notfalls zu verteidigen gilt.
Georges-Arthur Goldschmidt wurde 1938 als Zehnjähriger in Hamburg von seinen jüdischen Eltern in den Zug nach Florenz gesetzt. Von dort gelangt er in ein französisches Kinderheim in den Savoyer Alpen. Das Leben dort, den Kampf gegen das Heimweh, die zahlreichen Prügelstrafen und die heimliche Lust daran, die ständige Bedrohung durch die deutschen Besatzer beschreibt Goldschmidt in seiner Erzählung 'Die Absonderung'. Im Vorwort von Peter Handke heißt es dazu: "Goldschmidt hat so etwas wie ein Traumbuch geschrieben: in dem Sinn, daß er für Situationen und Ereignisse, für die es bis dahin noch keine Sprache gab, wie somnambul, planlos, vorsatzlos, dafür um so klarer und unmittelbarer eine solche - nicht findet, sondern einfach hinsetzt. Ja, vergleichbare Bücher schreibt manchmal ein Träumer - nur ist hier beim Erwachen das Buch da, vorhanden, zur Hand: eher als ein 'Traumbuch' vielleicht also das Zeugnis eines so ausgedehnten wie beengten Traumwandelns, eines jahrelangen, voll des Sc hreckens und des Staunens, der Raum- und Zeitsprünge, der fahlen Labyrinthwelt des ewigen Kriegs und der weiträumigen Farbenwinkel eines episodischen Friedens. Traumbuch; Zeugnis eines Traumwandelns; oder: das Buch als Findling."