Verlag | Reclam |
Auflage | 2006 |
Seiten | 463 |
Format | 17 x 3,1 x 24,4 cm |
Gewicht | 1334 g |
ISBN-10 | 3150105439 |
ISBN-13 | 9783150105436 |
Bestell-Nr | 15010543M |
Dieser Band präsentiert auf großzügig bebilderten Doppelseiten 2500 Jahre Architekturgeschichte im Zugriff heutiger Fragestellungen. Einerseits wie eine Geschichte der Architektur zu lesen, ermöglicht der Band genauso gezieltes Nachschlagen durch seine zehn strukturierenden Themeneinheiten: Zentren - Städtebau - Bauaufgaben - Bauformen - Baugestaltung - Bautechnik - Architekt und Bauwerk- Architekturtheorie - Architekturdarstellung - Wirkungsgeschichte. Die Randspalten bieten Zusatzinformationen wie Zeittafeln, Werkübersichten, Fachworterläuterungen oder Zitate und ausführliche Legenden zu den mehr als 300, überwiegend farbigen Abbildungen.
Leseprobe:
Eine Entdeckungsreise durch 2500 Jahre Architekturgeschichte von der Antike bis in die jüngste Gegenwart, in 250 thematischen Einheiten auf je einer Doppelseite. Der Haupttext ermöglicht sowohl kontinuierliches Lesen nach Epochen als auch gezieltes Nachschlagen: 10 Themeneinheiten wie "Zentren", "Bauaufgaben", "Bauformen", "Städtebau" oder "Architekturtheorie" vernetzen die Geschichte der Architektur systematisch. Die Randspalten bieten Zusatzinformationen wie Zeittafeln, Werkübersichten oder Worterläuterungen. Mit über 300 Bildern ist das "Reclam Buch der Architektur" auch ein sehenswerter Bildband: Wir zeigen Ihnen drei Ausschnitte.Die ideale StadtIdeale Stadt (The Walters Art Gallery, Baltimore). Die Tafel gehört zu einem Zyklus von drei gleichartig zentralperspektivisch angelegten idealen Stadtansichten, die um 1470 am Hof des Federico da Montefeltre in Urbino entstanden sind. Der Maler ist unbekannt, vielleicht war es Luciano Laurana oder ein Maler aus dem Umkreis Piero della Francescas. Die drei Tafeln lassen sich als Illustrationen der von Vitruv geschilderten drei Szenen des antiken Theaters interpretieren. Die hier gezeigte Ansicht einer Stadt mit römischen Prachtbauten, zentralem Triumphbogen, achteckiger Kapelle und Amphitheater kann als tragische Szene bestimmt werden. Die in Urbino aufbewahrte Tafel zeigt mit bürgerlichen Bauten an den Seiten und einem Rundbau in der Mitte die Szene für die Komödie. Die dritte Tafel, die sich in Berlin befindet, öffnet durch eine Kolonnade den Blick in einen Hafen und auf die See mit Inseln, sodass sie trotz ihres allgemeinen architektonischen Charakters als Szene des Satyrspiels identifiziert werden kann. Alle drei Tafeln stellen große gepflasterte Plätze und Straßen dar und entsprechen so dem idealen Bild der Stadtbaukunst der Renaissance, wie es in den gebauten Idealstädten nur ansatzweise ausgeführt werden konnte.Der Ottheinrichsbau in Heidelberg
Der Ottheinrichsbau. Die Geschichte des 1688/89 und 1693 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges von den Franzosen geplünderten, in Brand gesteckten und teilweise gesprengten Schlosses in Heidelberg reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die Kurfürsten Ruprecht III. (reg. 1398-1410), Ludwig V. (reg. 1508-44) und Friedrich ll. (reg. 1544-56) ergänzten sukzessive die mittelalterliche Anlage mit Wohnbauten und neuen Verteidigungswerken. Als erster Palastbau der Renaissance auf deutschem Boden entstand unter Kurfürst Ottheinrich (1502-1559) von 1556 bis 1559 in enger Anlehnung an Formen niederländischer Renaissance der viergeschossige Bau, der ursprünglich von zwei Giebeln abgeschlossen war. Zwischen den Doppelfenstern, die mit phantasievollen Verdachungen verziert sind, sind Nischen für Figuren ausgespart, die Personen aus dem Alten Testament, die fünf Tugenden und Götter der Antike darstellen. Männliche Stützfiguren tragen das Gebälk des mächtigen Hauptportals. Der Erweiterungsbau der Kunsthalle in HamburgOswald Matthias Ungers, 'Erweiterungsbau der Kunsthalle in Hamburg', 1993-97. Ungers entwarf die Kunsthalle als reinen Würfel mit heller Kalksteinfassade auf einer geböschten Substruktion mit rotem Granit. Er stellt sich bewusst in die formale Tradition der Revolutionsarchitektur, da deren kubische Formen eine "unglaubliche Erhabenheit und Monumentalität" besäßen. Für die Konzeption im Innern beruft er sich auf Karl Friedrich Schinkel. Der 1950 bei Egon Eiermann diplomierte Architekt bildete schon früh ein ganz eigenständiges und unverwechselbares Profil aus, bei dem das Quadrat und andere reine geometrische Formen jenseits aller Moden und Strömungen das Grundvokabular sind. Auf der Suche nach einem zeitgemäßen Ausdruck allgemein menschlicher Ordnungen bilden die geometrischen Grundformen für ihn den Ausgangspunkt aller architektonischen Bildung.