Ein Haus. Viele Schicksale. Ein Ort der Erinnerung. Das Jüdische Waisenhaus in Berlin-Pankow steht exemplarisch für Schutz, Hoffnung, aber auch für die Brutalität, die das 20. Jahrhundert mit dem Nationalsozialismus und der Ermordung jüdischer Menschen mit sich brachte. Dieser Tagungsband versammelt Beiträge von Zeitzeug/innen, Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen, die die Geschichte des Hauses lebendig halten und neue Wege der Erinnerungsarbeit aufzeigen. Vom historischen Rückblick bis zur heutigen Bildungsarbeit macht das Buch deutlich: Erinnern ist ein aktiver Prozess - für die Demokratie, für das Menschsein, für die Zukunft. Ein eindrucksvolles Plädoyer für gelebte Gedenkkultur. Alle Texte in Deutsch und Englisch.
Peter-Alexis Albrecht studierte Rechts- und Sozialwissenschaften in Göttingen. Nach wissenschaftlichen Stationen in München (Habilitation) und Bielefeld (Lehrstuhl für Kriminologie und Strafrecht) war er ab 1991 Professor für Kriminologie und Strafrecht am Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Als geschäftsführender Mitherausgeber der Kritischen Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft ist er seit 1986 publizistisch aktiv. Albrecht ist zudem Vorstand der Dr. Walter und Margarete Cajewitz-Stiftung. Für sein langjähriges soziales Engagement wurde ihm 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Er ist Ehrenprofessor der Nationalen Marineuniversität Odessa (2005) und Ehrendoktor der Yaroslaw Mudryi National Law University in Kharkiv (2016). 2012 wurde er emeritiert. Die Pankower Waisenhausgespräche der Cajewitz Stiftung: Die Begegnung zwischen den Generationen ist satzungsgemäßer Stiftungszweck der Seniorenhilfe. Dafür nutzt die Cajewitz-Stiftung das ehemalige Jüdische Waisenhaus in der Berliner Straße 120/121. Es wurde von ihr umfassend restauriert. Seit der Wiedereröffnung im Jahr 2001 gibt es viele Veranstaltungen, die darauf gerichtet sind, Kommunikation als wertvolles Mittel der Information und Friedenswahrung zu begreifen. So ist das Waisenhaus nicht nur Denkmal und zugleich mahnende Erinnerung, sondern auch Kulturzentrum und Begegnungsstätte. Aus dieser Intention heraus entstand 2007 die Reihe »Pankower Waisenhausgespräche«.
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