"Ich habe getötet, aber ein Mörder bin ich nicht" - Der Völkermord an den Armeniern, die Rache der Opfer und die Geheimoperation Nemesis
Verlag | Carl Ueberreuter Verlag |
Auflage | 2024 |
Seiten | 208 |
Format | 15,1 x 21,6 x 2,7 cm |
Gewicht | 486 g |
ISBN-10 | 3800078600 |
ISBN-13 | 9783800078608 |
Bestell-Nr | 80007860A |
Der Genozid an den Armeniern, die Rache der Opfer und die Geheimoperation Nemesis
Quer durch Europa und in den Kaukasus, von Paris über Genf nach Berlin, von Istanbul über Wien nach Rom und Tiflis führt die Spur der Geheimoperation Nemesis.
Nach dem Genozid an 1,5 Millionen Armenierinnen und Armeniern ab 1915 wollte sich eine Gruppe junger Männer nicht mit der Opferrolle abfinden. Sie verübten Attentate auf die Hauptverantwortlichen des Völkermords, die sich der Justiz durch Flucht entzogen hatten. So erschoss 1921 ein junger Armenier den früheren osmanischen Innenminister Talat Pascha in Berlin auf offener Straße. Es folgte eine Serie von weiteren Attentaten, zum Beispiel auf den ehemaligen Großwesir Said Halim, den früheren osmanischen Marineminister Cemal und den Ex-Innenminister von Aserbaidschan Behbud Javanshir.
Birgit Kofler-Bettschart erzählt die dramatische und faszinierende Geschichte der Geheimoperation Nemesis (Vergeltung) und ihrer Akteure vor internationaler Kulisse und einem historischen und politischen Hintergrund, der bis heut e nachwirkt.
Rezension:
Das Buch füllt eine wichtige Leerstelle. Und eine wunderbar geschriebene noch dazu. Denn KoflerBettschart beschreibt, wie es dazu kommen konnte, dass nationale Gerichte nicht für Gerechtigkeit sorgten und sich die Täter ihrer juristischen Verantwortung letztlich entziehen konnten. Und auch, wie die Nemesis-Verschwörer immerhin für Genugtuung sorgten, weil sie den Überlebenden zeigten, wie man aus der Opferrolle herausfinden kann. "Das Kalkül, mittels Anschlägen auf ehemalige Politiker, die für die systematische Vernichtung von Armenierinnen und Armeniern verantwortlich waren, die internationale Öffentlichkeit auf das Leid, das Morden, Plündern und die Vertreibung aufmerksam zu machen, ist zweifellos aufgegangen", bilanziert die Autorin. Wie sie dieses Urteil herleitet, ist zweifellos beeindruckend. SALZBURGER NACHRICHTEN | Ingo Haswend Ingo Haswend Salzburger Nachrichten 20240429