Zitate der 'Aeneis' in den Briefen des Hieronymus - Eine digitale Intertextualitätsanalyse zur Untersuchung kultureller Transformationsprozesse
Verlag | De Gruyter |
Auflage | 2022 |
Seiten | 396 |
Format | 17,9 x 3,0 x 24,5 cm |
Gewicht | 788 g |
Reihe | Philologus. Supplemente / Philologus. Supplementary Volumes 17 |
ISBN-10 | 3110760568 |
ISBN-13 | 9783110760569 |
Bestell-Nr | 11076056A |
In seinen rhetorisch äußerst versierten Briefen thematisiert der Kirchenlehrer Hieronymus eine tiefe innere Zerrissenheit zwischen Vergil und den Evangelien, zwischen Cicero und den Aposteln. Der vorliegende Band spürt diesen kulturellen Transformationsprozessen anhand der Intertextualitätsstrategie des Hieronymus nach. Das Erkenntnisinteresse ist dabei zweigeteilt in einen methodischen und einen inhaltlichen Teil. Einerseits werden digitale Verfahren der Zitatanalyse (weiter)entwickelt und evaluiert. Mit den computergestützten Verfahren wird der Bestand an Zitaten am Beispiel der Aeneis um mehr als ein Drittel deutlich erweitert und dabei zugleich das theoretische Zitatkonzept maßgeblich geschärft. Andererseits wird mit hermeneutischen Verfahren eine Zitattypologie erstellt, mittels derer nicht nur die 'Grenze' der Textinterpretation aufgezeigt, sondern auch ein differenzierteres Bild der Zitiertechnik des Hieronymus gezeichnet wird. Die Arbeit legt eine sprachlich-stilistisc he Hybridisierung offen, die eine modifizierte und vertiefte Einsicht in die tatsächlichen, untergründigen Anverwandlungen des klassisch-heidnischen Literaturerbes durch den frühchristlichen Autor ermöglicht.
In his extremely rhetorically adept letters, the Doctor of the Church Jerome addresses a deep inner conflict between Virgil and the Gospels, between Cicero and the apostles. This volume traces these cultural transformation processes using Jerome's strategy of intertextuality. The research interest is divided into a methodological and a content-related part. On the one hand, digital methods of citation analysis are (further) developed and evaluated. Using computer-aided methods, the number of quotations of the Aeneid will be significantly increased by more than a third and at the same time the theoretical concept of quotation will be significantly sharpened. On the other hand, hermeneutic methods are used to create a typology of quotations, which not only reveals the 'limits' of text interpretation, but also draws a more differentiated picture of Jerome's citation technique. The work reveals a linguistic-stylistic hybridisation that enables a modified and deeper insight into the ac tual, subterranean adaptations of the classical-pagan literary heritage by the early Christian author.