x
Weimar

Weimar - Die überforderte Republik 1918-1933. Leistung und Versagen in Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur

Gebundene Ausgabe
45,00 €
inkl. MwSt. versandkostenfrei!

Reduzierte Artikel in dieser Kategorie


Produktdetails  
Verlag Klett-Cotta
Auflage 2008
Seiten 864
Format 16,4 x 23,2 x 4,9 cm
Gewicht 1354 g
ISBN-10 3608943080
ISBN-13 9783608943085
Bestell-Nr 60894308A

Produktbeschreibung  

Das Trauma des Versailler Vertrages, die hohen Reparationen, das Desaster der Inflation, die agitatorische Unausgewogenheit und bedenkliche Zersplitterung der Parteien, die zahllosen Regierungskrisen und rasch wechselnden Kabinette, die Weltwirtschaftskrise 1929 bis hin zur Präsidialdemokratie: Ursula Büttner vermeidet bewusst, dieses kaum 14 Jahre dauernde Stakkato dramatischer und traumatischer Ereignisse mit seinem Ende gleichzusetzen.
Denn die Weimarer Republik, so ihre entschiedene These über die erste deutsche Demokratie, hätte nicht in den 30. Januar 1933 münden müssen.

Im Brennglas dieses einzigartigen Überblicks verdeutlichen Details und Zäsuren, wie sehr die erste deutsche Demokratie überfordert war: Von undemokratischen wie ideologischen, von konservativen wie revisionistischen Kräften, von links wie rechts missbraucht, wurde sie Beute der Skrupellosen.

Leseprobe:

1 Tendenzen und Aufgaben der Forschung
Die Weimarer Republik gehörte schon bald, nachdem sie untergegangen und damit Geschichte geworden war, zu den bevorzugten Gebieten der jungen zeithistorischen Forschung. Sobald eine unabhängige wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Periode möglich war, bemühten sich Historiker und Politologen intensiv, Klarheit über die Entwicklung und die Probleme der ersten deutschen Demokratie zu gewinnen. Inzwischen liegen viele tausend Titel vor, die kaum noch erfaßt , geschweige denn gewürdigt werden können. Hier werden deshalb nur wichtige Tendenzen des Forschungsgangs skizziert und einige Wissenslücken aufgezeigt, die trotz aller Bemühungen noch immer bestehen. Zur genaueren Information sei auf die neuen Forschungsberichte von Andreas Wirsching und Dieter Gessner sowie den unübertroffenen Überblick von Eberhard Kolb verwiesen. 1
Bereits im Exil und vereinzelt in der "inneren Emigration" versuchten linksdemokratische und sozialistische Autor en, sich in Gesamtdarstellungen der Chancen der Republik zu vergewissern und die Gründe für ihr Scheitern zu erkennen. Indem sie die ihnen zugänglichen gedruckten Quellen im Licht ihrer politischen Erfahrungen deuteten und ihre Erklärungen mit ehemals einflußreichen "Zeitzeugen" diskutierten, kamen sie zum Teil zu bemerkenswerten Ergebnissen. Der Professor für Alte Geschichte, Arthur Rosenberg, aktives Mitglied der USPD und später, bis 1928, der KPD , von 1924 bis zu diesem Jahr deren Reichstagsabgeordneter, hatte schon 1928 eine Studie über Die Entstehung der Deutschen Republik aus dem Zusammenbruch der Gesellschaft des Kaiserreichs veröffentlicht und ließ ihr 1934 eine Geschichte der Deutschen Republik folgen. Deren Ende setzte er bereits für 1930 mit dem Übergang zum Präsidial regime an; denn nach seiner Überzeugung hatte "der Januar 1933 prinzipiell in Deutschland nichts Neues gebracht, sondern nur in außerordentlicher Verschärfung die gleichen Tendenzen hervortreten lassen, d ie schon seit Brünings Notverordnungen von 1930 maßgebend waren". 2 In der Spaltung der Arbeiterbewegung sah er den entscheidenden Grund dafür, daß sie die fortschreitende Aushöhlung der demokratischen Institutionen nicht hatte verhindern können. Nach der Wiederauflage des Buches in Deutschland 1955 wurde es zu einem Klassiker. Ein anderer Politiker vom demokratischen Flügel der USPD , der Rechtsanwalt und spätere SPD -Bürgermeister von Berlin-Kreuzberg, Carl Herz, betonte in seiner Geschichte der Weimarer Republik vor allem die Fehler der SPD ; er fand für seine zornige Abrechnung aber weder im Exil noch in Deutschland einen Verleger. 3 Dagegen ging es dem einstigen Chefredakteur des Vorwärts , Friedrich Stampfer, in seinem 1936 in den U SA und 1947 in Deutschland erschienenen Buch Die vierzehn Jahre der Ersten Deutschen Republik besonders darum, die demokratischen Politiker Weimars gegen die Schmähungen der siegreichen Nationalsozialisten in Schutz zu nehmen und "die Verdienste jener Männer zu würdigen, die aus den Stürmen des Ersten Weltkrieges die Einheit des Reiches retteten und das Land von fremder Besatzung befreiten". 4
Zum gleichen frühen Zeitpunkt wie Rosenberg vollendete auch der ehemalige Regierungspräsident Ferdinand Friedensburg, ein entschiedener Demokrat, seinen Versuch einer "sachlichen und unvoreingenommenen" Rückschau auf die Republik. Neben der politischen Geschichte schenkte er der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung besondere Beachtung. Friedensburg, der in Deutschland blieb, gab sich 1934 noch der Illusion hin, einen Verleger für sein Werk zu finden, und mußte bis 1946 warten. Bewußt verzichtete er darauf, sein Buch aufgrund der Erfahrungen mit der NS-Diktatur nun umzuschreiben, weil es die Weimarer Republik verdiene, nicht nur als Vorgeschichte des "Dritten Reichs", sondern "als geschichtliche Schöpfung für sich gewürdigt zu werden". 5 Dagegen ordnete der linksdemokratische Publizist Leopold Sc

Mehr Angebote zum Thema  

Verpasse keine Highlights & Aktionen. Jetzt zum Newsletter anmelden.

Wenn du unseren Newsletter abonnierst, willigst du damit ein, dass deine E-Mail Adresse gespeichert und gemäß Art. 6 Abs. 1 a) DSGVO verarbeitet wird. Einzelheiten zur Speicherung und Nutzung deiner Daten findest du unter Datenschutz und Datensicherheit. Zur Optimierung unseres Angebots werten wir in anonymisierter Form aus, wie viele Links in unserem Newsletter angeklickt werden. Diese Auswertung lässt keinen Rückschluss auf deine Person oder sonstige deiner Daten zu und wird nicht mit anderen personenbezogenen Daten oder Bestelldaten verbunden. Die Auswertung der Klickzahlen erfolgt allein zu statistischen Zwecken.
Eine Abmeldung ist jederzeit über einen Link am Ende jeden Newsletters möglich.
1 Mängelexemplare sind Bücher mit leichten Beschädigungen wie angestoßenen Ecken, Kratzer auf dem Umschlag, Beschädigungen/Dellen am Buchschnitt oder ähnlichem. Diese Bücher sind durch einen Stempel "Mängelexemplar" als solche gekennzeichnet. Die frühere Buchpreisbindung ist dadurch aufgehoben. Angaben zu Preissenkungen beziehen sich auf den gebundenen Preis eines mangelfreien Exemplars.

2 Mängelexemplare sind Bücher mit leichten Beschädigungen wie angestoßenen Ecken, Kratzer auf dem Umschlag, Beschädigungen/Dellen am Buchschnitt oder ähnlichem. Diese Bücher sind durch einen Stempel "Mängelexemplar" als solche gekennzeichnet. Angaben zu Preissenkungen beziehen sich auf den ehemaligen gebundenen Preis eines mangelfreien Exemplars.

3 Die Preisbindung dieses Artikels wurde aufgehoben. Angaben zu Preissenkungen beziehen sich auf den vorherigen gebundenen Ladenpreis.

4 Der Preisvergleich bezieht sich auf die unverbindliche Preisempfehlung, wie diese vom Hersteller oder von einem Lieferanten zur Verfügung gestellt wird.

5 Diese Artikel haben leichte Beschädigungen wie angestoßenen Ecken, Kratzer oder ähnliches und können teilweise mit einem Stempel "Mängelexemplar" als solche gekennzeichnet sein. Der Preisvergleich bezieht sich auf die unverbindliche Preisempfehlung, wie diese vom Hersteller oder von einem Lieferanten zur Verfügung gestellt wird.

6 Der Preisvergleich bezieht sich auf die Summe der Einzelpreise der Artikel im Paket. Bei den zum Kauf angebotenen Artikeln handelt es sich um Mängelexemplare oder die Preisbindung dieser Artikel wurde aufgehoben oder der Preis wurde vom Verlag gesenkt oder um eine ehemalige unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Angaben zu Preissenkungen beziehen sich auf den vorherigen Preis. Der jeweils zutreffende Grund wird Ihnen auf der Artikelseite dargestellt.

7 Der gebundene Preis des Buches wurde vom Verlag gesenkt. Angaben zu Preissenkungen beziehen sich auf den vorherigen gebundenen Preis.

8 Sonderausgabe in anderer Ausstattung, inhaltlich identisch. Angaben zu Preissenkungen beziehen sich auf den Vergleich Originalausgabe zu Sonderausgabe.

9 Der Preisvergleich bezieht sich auf den Originalpreis eines neuen Exemplares.

Alle Preisangaben inkl. gesetzlicher MwSt. und ggf. zzgl. Versandkosten.