Sentry: Die Geburt des Bösen

Die Geschichte des mächtigsten Helden im Marvel-Universum.

GOLDENES HERZ UND SCHWARZE SEELE! Robert Reynolds ist als Sentry der mächtigste Superheld im gesamten Marvel-Universum. Eine lebende Legende mit der Kraft von einer Million explodierender Sonnen. Doch die strahlende Fassade verbirgt ein dunkles Geheimnis. Warum ist der goldene Hüter des Guten sein eigener größter Feind? Um dem Wahn Herr zu werden, muss er seine Wurzeln ergründen und in Erfahrung bringen, wer oder was er wirklich ist. Aber das könnte auch den Untergang des gesamten Planeten bedeuten. Paul Jenkins' und John Romitas essenzielle und vielfach gewürdigte Story über Marvels neuen Kinostar aus dem Blockbuster Thunderbolts_! ENTHÄLT: SENTRY (2005) 1-8

Leseprobe:

EINLEITUNG von Thomas WitzlerDer Siegeszug der Superhelden startete 1938 mit Superman. In den späten 1990ern präsentierten Paul Jenkins und Rick Veitch dem Haus der Ideen ihre eigene Version von einem Mann aus Stahl. Den Visionären schwebte ein Held mit mentalen Problemen vor, der durch ein ominöses Ereignis jedoch sowohl in der fiktiven Comic- als auch in der realen Welt in Vergessenheit geraten war. Marvel spielte mit, holte statt Veitch allerdings Zeichner Jae Lee ins Boot. 1999 sorgte schließlich eine Nachricht über den schlechten Gesundheitszustand von Comic-Veteran Artie Rosen für kollektives Achselzucken in der Fanszene. Niemand schien je von ihm gehört zu haben. Kurz darauf war Artie verstorben und Wizard, das größte Comic-Fan-Magazin jener Tage, publizierte einen redaktionellen Nachruf. Die Fachwelt stand Kopf, als in seinem Nachlass sogar eine Kiste mit alten Marvel-Comics gefunden wurde, die seine Witwe Stan Lee zukommen ließ. Darunter befand sich Startling Stories 1 - ein Heft, das dem bislang völlig unbekannten Helden Sentry gewidmet war. Offenbar hatten Lee und Rosen den "goldenen Hüter des Guten" noch vor den Fantastic Four konzipiert und aus ungeklärten Gründen wieder verworfen. Eine Sensation. Lee befeuerte den Hype mit vagen Erinnerungen und Andeutungen, ein "alter" Kostümentwurf untermauerte die Aussagen. Eine Miniserie und diverse Einzelausgaben, gespickt mit Retro-Szenen und Rückblicken, klärten die wissbegierigen Leser über den verschollenen Recken auf. Darin begann der etwas in die Jahre gekommene Robert Reynolds, sich langsam zu erinnern, wer er wirklich war. Vor vielen Jahren hatte er ein Serum getrunken, das in ihm die Kraft von einer Million explodierender Sonnen entfesselte. Als Sentry kämpfte er für das Gute, doch wie sich zeigte, hatte einst eine böse Macht namens Void die Erde bedroht und sich als das dunkle, andere Ich des Sentry entpuppt. Um den Planeten zu retten, eliminierte Reynolds sämtliche Erinnerungen an sich, sogar seine eigenen. Im Mai 2001 ließen Marvel und Wizard die Katze aus dem Sack: Der ganze reale Background des Sentry war erfunden. Artie Rosen hat nie existiert, seine Sentry-Skizze stammte von John Romita Sr., alles andere war den kreativen Köpfen von Jenkins, Veitch, Jae Lee oder Stan Lee entsprungen. Für den Sentry hat sich dadurch wenig geändert. In der folgenden Story ist er als Mitglied der Avengers im Marvel-Kosmos etabliert und lebt mit seiner Frau Lindy, ihrem Welsh Corgi und dem Supercomputer CLOC über den Dächern New Yorks. Aber der mächtigste Mensch des Universums ist schizophren, und tief im Innern seiner Welt lauert eine Gefahr, die jeder Vorstellung trotzt ...