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Sand und Asche

Sand und Asche - Langeoog-Krimi

Taschenbuch
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Produktdetails  
Verlag Gmeiner-Verlag
Auflage 2009
Seiten 352
Format 12,8 x 2,5 x 18,7 cm
Gewicht 270 g
Reihe Hauptkommissar Stahnke 9
ISBN-10 3939689157
ISBN-13 9783939689157
Bestell-Nr 93968915A

Produktbeschreibung  

Bei einer Modenschau in Leer wird die 17-jährige Stephanie auf dem Laufsteg angeschossen. Der Täter entkommt unerkannt. Wird er es erneut versuchen? Um Stephanie aus der Schusslinie zu bringen, schickt ihr Vater, der wohlhabende Reeder Venema, sie in eine Klinik auf Langeoog, wo auch ihr bedenkliches Untergewicht behandelt werden soll. Doch schon bei der Ankunft auf der Insel geschieht Ungeplantes. Stephanie erwischt am Fähranleger den falschen Koffer. Und der enthält etwas, das sein Besitzer unbedingt wiederhaben will. Abends fallen bei einer wilden Schülerparty am Strand Schüsse - wie sich herausstellt, war es dieselbe Waffe, aus der auch auf Stefanie geschossen wurde. Inselpolizist Lüppo Buss ist alarmiert. Und der schwergewichtige Stahnke ermittelt undercover - in einer Klinik für Essgestörte.

Leseprobe:

"1.
Sie spürte es brennen. Sie spürte sich brennen. Endlich.
Feuer. Verzehrendes Feuer, reinigendes Feuer. Sie seufzte erwartungsvoll bei dem Gedanken, dass dieses Feuer all das verbrennen würde, was nicht wirklich zu ihr gehörte. All das, was nur an ihr hing wie kiloschwere Kletten, das an ihrem Selbstbewusstsein saugte wie eklige Egel, das um sie herum wallte wie Fett gewordene Häme. Das gute, das herrliche Feuer würde ihr wahres Ich aus diesem widerlichen Kokon herausschälen. Herausbrennen. Herrlich. Endlich.
O loderndes Feuer. O göttliche Macht.
Wo kam das jetzt auf einmal her? Ach ja, richtig. Sie grinste. Kaiser Nero in Quo vadis, diesem schwülstigen Hollywoodschinken, Peter Ustinov als fette Witzfigur. Nero, der Rom verbrennen ließ, der das verkommene Alte beseitigte, um Platz für das herrliche Neue zu schaffen. Die Römer hatten ihn erst vergöttert, dann gefürchtet, schließlich hatten sie ihn für verrückt erklärt.
Was wussten denn die!
Sie betrachtete sich im Spiegel. Ihr ganzes Zimmer hing voller Spiegel, zwei davon reichten bis zum Boden. Keiner davon war fest montiert, denn die anderen durften sie nicht sehen. Wenn sie richtig stand, konnte sie ihren Körper von allen Seiten zugleich betrachten. Nackt, ungeschönt, schonungslos. Aufgelöst in Facetten, in Fragmente zersplittert, in Stücke gebrochen. In Teile, die so viel mehr waren als das Ganze.
Ihren Körper so zu betrachten war eine furchtbare Qual, der sie sich trotzdem immer wieder aussetzte. Weil das nötig war. Weil sie es einfach tun musste. Weil sie sich immer wieder darin bestärken wollte, unbarmherzig zu sein gegenüber ihrer eigenen Unvollkommenheit. Das Unerträgliche musste immer aufs Neue ertragen werden, um es nicht ewig ertragen zu müssen.
Natürlich kannte sie ihre Schwachstellen genau. Die schwabbeligen Hüften, den fetten Po, diese viel zu dicken Oberschenkel, diese monströsen Titten. Niemandem sonst war dieser Anblick zuzumuten. Deshalb trug sie auch immer Klei dung, die diese Katastrophe kaschierte, so gut es eben ging. Weite, fließende, locker fallende Klamotten, die nichts zeigten, nichts betonten oder hervorhoben, sondern alles verhüllten, was zu verhüllen war.
Sie wusste selbstverständlich genau, dass das nicht wirklich funktionierte. Dass alle anderen Menschen sie trotzdem als das wahrnahmen, was sie war: Ein fetter, klopsiger Trampel, ein Monstrum, das es eigentlich nicht verdient hatte, in der Gegenwart anderer, wirklicher Menschen geduldet zu werden. Jeder sah das, jeder wusste das. Aber man schien ihren Versuch, die Belästigung der Umgebung durch ihre widerwärtige Erscheinung so gut es ging zu mindern, doch anzuerkennen. Jedenfalls insoweit, als niemand mit dem Finger auf sie zeigte, dass sie nicht öffentlich verlacht, geschmäht und davongejagt wurde. Man benahm sich ihr gegenüber rücksichtsvoll. Aber die vielen versteckten Blicke, die sie registrierte, ohne dass jemand das bemerkte, zeigten ihr doch immer wieder, was Sache war. Rücksicht war eben nur eine milde Form der Verachtung.
Und sie selbst hatte für sich, für ihren Körper nicht einmal Rücksicht übrig.
Sie stöhnte. Das Feuer in ihr brannte heiß, so heiß, dass sie keuchen musste, um ihm genügend Atemluft zuzuführen. Sauerstoff, den es brauchte, um sein gnädiges Zerstörungswerk gründlich zu verrichten.
Heiß brannte es, aber nicht heiß genug. Sie kannte die Vorschriften, aber diejenigen, die diese Vorschriften verfasst hatten, kannten ganz bestimmt nicht sie. Konnten nicht wissen, welch herkulische Aufgabe es hier zu verrichten und zu vollenden galt. Also weg mit den Vorschriften. Das Feuer musste heißer brennen, musste immer wieder aufs Neue angefacht und genährt werden. Nachschub an Brandbeschleunigern sollte ja ohnehin heute noch kommen. Wozu also sparen?
O loderndes Feuer. O göttliche Macht ..."

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