Nur noch weg - Zwischen Wendezeit und Zeitenwende
Verlag | PalmArtPress |
Auflage | 2025 |
Seiten | 248 |
Format | 13,5 x 2,0 x 22,0 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 424 g |
ISBN-10 | 3962582061 |
ISBN-13 | 9783962582067 |
Bestell-Nr | 96258206A |
Wie Luftpuppen sind die Figuren der zwölf Erzählungen lose miteinander verknotet, auf der Suche nach Zuflucht in "dürftiger Zeit" zwischen Wendezeit und Zeitenwende, verbunden durch den nie zu stillenden, sich niemals erfüllenden Wunsch eines Neuanfangs,Die einzelnen Geschichten auf eine vermeintliche Lebenspointe zulaufend, die sich dann nie oder ganz anders als erwartet einstellt. So öffnen sich Räume des Immer-wieder-Irgendwos ...des Mitunter-Sogar-Bleibens ...des Schließlich-Doch-Weggehen-Müssens,Gefangen in Schlupfwinkeln der Flüchtigkeit handeln die Geschichten von Leben, die sich in einen kurzen entscheidenden Moment komprimieren, auf eine "gute Szene im Spiel", darunter der Fluchtforscher, der plötzlich auf seinen eigenen Grabstein stößt, der Anwalt, der in seiner ehemaligen Heimatstadt auf einen noch immer ungeklärten Fall stößt, der kamerunische Professor, der beim ungewollten Zwischenstop ein ganzes Dorf zum Sprechen bringt, und noch mehrmals seinen Zug verpasst, oder der Chirurg aus Tromsö, der seiner Frau den großen Lebenstraum solange vorenthält, bis es zu spät ist, für beide,miteinander verbunden durch die Frage, an welcher Stelle man noch hätte bleiben können, ohne zu gehen, ohne gehen zu müssen ...und kam es nicht immer nur auf das Timing an? und wann begann dieser Point of No-Return ?Und ab wann war es dann unwiderruflich geworden, dieses: NUR NOCH WEG
Alle wollen sie nur noch weg und jede(r) aus anderen Gründen: den eigenenUnd so tauchen Geschichten auf und verschwinden wieder wie der versunkene Wald der Ostsee an der Wanderdüne, der das ganze Jahr nicht zu sehen ist und nur im April kurz aus dem Meer auftaucht und wieder verschwindet ... Und irgendwann ganz verschwunden sein wird ... mit ihm die Menschen dieser Geschichten ... Leben, die immer mal wieder kurz auftauchen und dann irgendwann für immer in der Versenkung verschwinden ... so war es Leszek geschehen, Agnieszka, Ilona, ihm selbst. Seiner Partnerin hätte er diese Geschichten nicht erzählen mögen.
Rezension:
Stephan Woltings Erzählungen entführen uns in das reiche innere Leben ihrer Protagonisten, lassen uns teilhaben an ihren Kämpfen, Sehnsüchten und Entscheidungen. Sogar an ihrem Tod. Verwirrend und berauschend zugleich der Wind of Change, der in jeder Form spürbar ist. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und zugleich emotional tief berührt - ein literarisches Kaleidoskop von Verlust und Wandel, das man nicht aus der Hand legen möchte. - Carmen-Francesca Banciu