Gefahr und allgemeines Lebensrisiko - Zur Beurteilung sozialadäquater Risiken
Verlag | Mohr Siebeck |
Auflage | 2024 |
Seiten | 280 |
Format | 15,5 x 23,2 x 1,5 cm |
fadengeheftete Broschur. | |
Gewicht | 428 g |
Reihe | Grundfragen des Straf- und Sicherheitsrechts / GSS |
ISBN-10 | 3161624904 |
ISBN-13 | 9783161624902 |
Bestell-Nr | 16162490A |
Welche Risiken wehrt der Staat ab und welche nimmt er hin? Nach einer verbreiteten Argumentation sind 'allgemeine Lebensrisiken' hinzunehmen. Doch was ist mit dem Begriff gemeint? Sind die hinter ihm stehenden Argumente tragfähig? Laura Lorena Wallenfels geht diesen Fragen nach und liefert dabei aufschlussreiche Erkenntnisse über die Kriterien öffentlichrechtlicher Risikobewertung.
Welche Risiken wehrt der Staat ab und welche nimmt er hin? Der Abwehr von Risiken geht ihre Bewertung voraus. Im Zentrum der herkömmlichen Gefahrdogmatik steht die Bewertung von Risiken anhand der Schadenswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit zur erwarteten Schadenshöhe: Je größer die potenziellen Schäden sind, desto geringere Schadenswahrscheinlichkeiten genügen für die Bejahung einer Gefahr. Laura Lorena Wallenfels zeigt auf, warum die herkömmliche Gefahrdogmatik ergänzungsbedürftig ist. Anhand einer Analyse und Bewertung des Topos des allgemeinen Lebensrisikos - einem in Rechtsprechung und Literatur verwendeten Gegenbegriff zur Gefahr - liefert sie aufschlussreiche Erkenntnisse über die Kriterien öffentlichrechtlicher Risikobewertung. Dabei trägt sie zugleich zu einem stimmigen Verständnis des Kriteriums der Sozialadäquanz von Risiken bei, welches das mit dem Begriff aufgeworfene Spannungsfeld zwischen Normativität und Faktizität konsolidiert.
Inhaltsverzeichnis:
A. Einleitung
I. Forschungsbedarf
II. Vorhaben
III. Begriffsklärungen
IV. Beispielsfälle
B. Das allgemeine Lebensrisiko in der Rechtsordnung
I. Rechtsfolge
II. Klärungsversuch durch Zurechnungslehre
III. Kriterien allgemeiner Lebensrisiken
C. Bewertung
I. Verhältnis zur Je-desto-Formel
II. Erlaubtheit
III. Abstraktheit und Latenz
IV. Natürlichkeit
V. Unbeherrschbarkeit
VI. Sozialadäquanz, Normalität, Üblichkeit
VII. Ableitung rechtlicher Kriterien aus faktischer Risikoakzeptanz
VIII. Zusammenführung der Kapitel VI. und VII.
D. Zusammenfassung
Which risks does the state ward off and which does it accept? According to a widespread line of argument, 'general risks of life' are to be tolerated. But what is meant by this term? And are the arguments behind it viable? Laura Lorena Wallenfels explores these questions and provides perceptive insights into how risk is assessed under public law.