Die strafrechtliche Verantwortlichkeit von Anbietern (innerhalb) sozialer Netzwerke - Zugleich ein Beitrag zum Allgemeinen Teil des Medienstrafrechts. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2025 |
Seiten | 583 |
Format | 14,0 x 2,0 x 24,0 cm |
Gewicht | 840 g |
Reihe | Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge 330 |
ISBN-10 | 342819473X |
ISBN-13 | 9783428194735 |
Bestell-Nr | 42819473A |
Die Arbeit untersucht die strafrechtliche Verantwortlichkeit von Anbietern sozialer Netzwerke und entwickelt Ansätze zur Relationierung straf- und medienrechtlicher Wertungen. Im Fokus stehen die dogmatische Einordnung von Anreizarchitekturen sozialer Netzwerke und die erweiterte Verantwortlichkeit von sog. Anbietern nachgelagerter Ordnung. Durch die abstrakte Analyse digitaler Kommunikationscharakteristika wird versucht, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Medienstrafrechtsdogmatik zu leisten.
Die Arbeit untersucht die strafrechtliche Verantwortlichkeit von Anbietern sozialer Netzwerke sowie »Anbietern nachgelagerter Ordnungen« (z.B. Gruppenadministratoren, Profilseitennutzer etc.). Dafür werden technische Architekturen sozialer Netzwerke analysiert und ihre Rolle bei der Förderung von (strafrechtswidriger) Kommunikation bewertet. Im Zentrum der Arbeit stehen Zurechnungsfragen in der digitalen Sphäre. Beleuchtet werden unter anderem die objektive und subjektive Zurechnung, mögliche Beteiligungs- und Verhaltensformen sowie Garantenpflichten. Es werden digitale Kommunikationsmerkmale (Permanenz, Beherrschbarkeit, Distanz, Neutralität und Multifunktionalität) auf ihre Relevanz für strafrechtliche und medienrechtliche Fragestellungen untersucht und erste Lösungen für deren Integration in bestehende Dogmen entwickelt. Dadurch sollen Impulse zur Entwicklung einer Allgemeinen Medienstrafrechtsdogmatik und Anknüpfungspunkte für strafrechtliche Diskussionen jenseits der Plattfor mverantwortlichkeit geboten werden.
Inhaltsverzeichnis:
1. Phänomenologische GrundlagenBegriff, Funktionen und Ordnung sozialer Netzwerke - Soziale Netzwerke als Ort und kriminogener Faktor aggressiver Kommunikation2. (Außer-)Strafrechtliche VorfragenTelemedienrechtliche Grenzen einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit - Selektion strafrechtlich relevanten Verhaltens3. Die Verantwortlichkeit der Anbieter (innerhalb) sozialer Netzwerke nach strafrechtlichen GrundsätzenStrafrechtswidrig ausgerichtete Angebote - Strafrechtswidrige Inhalte als 'digitale Altlasten' in neutral ausgerichteten Angeboten
»The Criminal Liability of Providers of and within Social Networks. At the Same Time a Contribution to the General Part of Media Criminal Law«: The study examines the criminal liability of social network providers and develops approaches to relate criminal and media law assessments. The focus is on the doctrinal classification of incentive architectures in social networks and the extended liability of so-called providers of downstream order. By conducting an abstract analysis of the characteristics of digital communication, the study aims to contribute to the further development of the dogmatics of media criminal law.