Fiete Frahm - Hamburgs Kiezkünstler. Mein Vater. Seine Kunst. Sein Leben.
Verlag | Kadera-Verlag |
Auflage | 2025 |
Seiten | 152 |
Format | 17,5 x 1,1 x 24,6 cm |
Gewicht | 506 g |
ISBN-10 | 3948218633 |
ISBN-13 | 9783948218638 |
Bestell-Nr | 94821863A |
»Ohne Sex und Erotik kann die Menschheit nicht überleben.«Das war Fietes Gegenlogik, wenn sich jemand über seine skurrile Collagenkunst mit »So'n Schweinkram!« entrüstete.»Ohne Sex und Erotik kann die Menschheit nicht überleben.« Das war Fietes Gegenlogik, wenn sich jemand über seine skurrile Collagenkunst mit »So'n Schweinkram!« entrüstete. Friedrich »Fiete« Frahm kommt 1918 acht Tage nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zur Welt. Familienplanung: Er soll Schlosser im väterlichen Betrieb werden - er will mehr und wird Kunstschmied, lernt auf Handwerksreisen in Europa und Indien hinzu.Im Zweiten Weltkrieg gründet er mit Ellen eine Familie. Dann bittet Ellens Schwester Margot nach gescheiterter Ehe mit zwei Töchtern bei ihnen um kurzzeitige Unterkunft. Und Fiete (44) verliebt sich in seine Nichte Roswita (16). Als das kein Geheimnis mehr ist, muss Fiete aus dem Haus. Er zieht nach St._Pauli - der richtige Ort für seine Kunst.»Es gibt keine Wertung oder Beurteilung. Er ist mein Vater und Roswita meine Mutter.« Christine Frahm
Leseprobe:
Leseprobe »Fiete Frahm«Erotik pur Ich war zehn Jahre alt, als mein Vater plötzlich nicht mehr nach Hause kam. Ein halbes Jahr später war auch ich weg. Ich kam ins Internat. Bei der Scheidung einigten sich die beiden Parteien schnell. Meine Mutter behielt das Haus in Quickborn und führte das Reitsportgeschäft weiter. Fiete bekam die Häuser in Spanien und in der Schweiz sowie die beiden Autos.Es fing ein neues Leben für uns an. Alle Erinnerungen an meinen Vater mussten aus dem Haus. Meine Mutter renovierte und gestaltete das Haus neu. Da war dann auch der in Fietes spanischem Stil gestaltete Partykeller an der Reihe. Die Bambusmatten, aus starkem, geschältem spanischem Rohr gefertigt, kamen zuerst von den Wänden. Dahinter offenbarte sich eine ganz andere Welt. Die Welt von Fiete. Erotische Kunst pur: Zerschnittene Frauenfotos und Drucke, neu zusammengeklebt zu ungewöhnlichen Wesen, mit zwei Köpfen, mit Füßen an den Armen oder einem nackten Hintern als Gesicht. Irgendwie ein bisschen so, dass man sie schließlich als »typisch Fiete« klassifizierte. »So'n Schweinkram!«, schrie meine Mutter. Mein Vater machte es zu einem Bild.Das waren die frühen Werke des späteren Collagisten Fiete Frahm, der als »Kiez-Künstler« und »Hamburger Original« weit über die Reeperbahn hinaus bekannt wurde und noch ist.