Verlag | Mohr Siebeck |
Auflage | 2025 |
Seiten | 386 |
Format | 15,5 x 2,5 x 23,0 cm |
fadengeheftete Broschur. | |
Gewicht | 564 g |
Reihe | Geistiges Eigentum und Wettbewerbsrecht GEuWR |
ISBN-13 | 9783161643118 |
Bestell-Nr | 16164311A |
Das Urheberrecht kennt keinen Schutz von Motiven. Als künstlerische Grundbausteine müssen fotografische Motive - aber auch solche der Musik und der Literatur - allen Künstlern zur freien Verfügung stehen. Tobias R. Lantwin stellt die Grundlagen dieses sog. Motivschutzgrundsatzes dar und untersucht die Maßgaben für dessen praktische Anwendung.
Verbietet das Urheberrecht zwei Fotografen, dasselbe Motiv zu fotografieren? Zwei Musikerinnen, dieselbe kurze Tonfolge zu verwenden? Zwei Autoren, denselben Handlungsansatz zu verarbeiten? Dass dem Urheberrecht ein derartiger "Motivschutz" fremd ist, gilt als gefestigter Grundsatz. Motive sind Teil der künstlerischen Grundbausteine und müssen zur Wahrung des künstlerischen Freiraums frei verfügbar bleiben. Bislang erfährt der Grundsatz des Motivschutzes im Wesentlichen nur bei fotografischen Werken eine nennenswerte Aufmerksamkeit. Tobias R. Lantwin zeigt, dass der Motivschutzgedanke bei allen weiteren Werkarten gleichermaßen Anwendung finden muss. Als Beleg dieser werkartübergreifenden Bedeutung des Motivschutzes erörtert er dessen Grundlagen und beleuchtet typische Fallgruppen in den Werkarten der Fotografie, der Musik und der Literatur mit dem Ziel, handhabbare Kriterien für die praktische Anwendung zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis:
Einführung: Das Urheberrecht als Balanceakt zwischen Monopolisierung und Schaffensfreiheit
1. Kapitel: Der Begriff des Motivs
1 Die Bedeutungsrichtungen des Motivbegriffs
2 Die Etymologie des Motivbegriffs
3 Begriffsverständnisse in der geisteswissenschaftlichen Motivforschung
4 Ergebnisse der geisteswissenschaftlichen Erörterung
2. Kapitel: Die Grundlagen des urheberrechtlichen Motivschutzes und Vorgaben des höherrangigen Rechts
5 Ausgangspunkt: Grundlegender Kerngehalt des urheberrechtlichen Motivschutzes
6 Die Wurzeln des urheberrechtlichen Motivschutzes
7 Die Schutzlosigkeit abstrakter Werkeigenschaften als Grundgedanke
8 Verfassungsrechtliche Grundlagen des Motivschutzes
9 Völkervertragliche Grundlagen des Motivschutzes
10 Grundlagen des Motivschutzes im europäischen Sekundärrecht und in der Judikatur des EuGH
11 Ergebnisse des zweiten Kapitels
3. Kapitel: Einfachgesetzliche Grundlagen des Motivschutzes im deu tschen Urheberrecht
12 Funktionstheoretische und legitimationsbegründende Betrachtungen des deutschen Urheberrechts
13 Der Schutz urheberrechtlicher Werke gemäß § 2 Abs. 2 UrhG
14 Die Verwertungs- und Ausschließlichkeitsrechte und das System der abhängigen Schöpfungen
15 Rechtstheoretische Grundfragen des Motivschutzes
16 Funktionsorientierte Präzisierungen des Motivbegriffs
17 Der Grundsatz des Motivschutzes als Ausdruck einer Interessenabwägung
18 Ergebnisse des dritten Kapitels
4. Kapitel: Besonderheiten der Anwendung des Motivschutzgrundsatzes im Rahmen der verschiedenen urheberrechtlichen Werkarten
19 Vorüberlegungen zur Allgemeingültigkeit des Motivschutzgedankens
20 Der Motivschutz im Rahmen von Lichtbildwerken und Lichtbildern
21 Der Motivschutz im Rahmen von Werken der Musik
22 Der Motivschutz im Rahmen von Sprachwerken
23 Exkurs: Der Motivschutz im Rahmen von Werken der bildenden Kunst und der Filmkunst 24 Ergebnisse des vierten Kapitels
5. Kapitel: Lehren für das Immaterialgüter- und Lauterkeitsrecht
25 Lehren für das Immaterialgüterrecht im Allgemeinen
26 Lehren für das Immaterialgüter- und Lauterkeitsrecht im Besonderen
27 Ergebnisse des fünften Kapitels
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