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Sagen und Legenden von München

Sagen und Legenden von München - Altstadt - Stadtteile - Stadtrand - Kirchen - Schlösser - Burgen

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Produktdetails  
Verlag Ambro Lacus
Auflage 2015
Seiten 400
Format 13,7 x 21,4 x 3,7 cm
Gewicht 598 g
ISBN-10 3921445388
ISBN-13 9783921445389
Bestell-Nr 92144538A

Produktbeschreibung  

Wer ist die geheimnisvolle Schwarze Frau der Wittelsbacher? Was hatte es mit der Eisernen Jungfrau für eine Bewandtnis? Woher hat das unheimliche Fausttürchen seinen Namen? Was treibt der Teufel an der Turmspitze von St. Peter? Warum kann niemand die Kunstreiche Uhr im Dom richten? Was hat es mit dem Geisterhaus in Allach auf sich? Wie gelang es den Münchnern den tödlichen Basilisken zu überlisten? Was bedeutete der Traum Dr. Guddens vor dem Tod König Ludwig II.? Welchen Frevel büßt der unbarmherzige Geizhals am Promenadeplatz? Wo in München versteckte sich Agnes Bernauer vor Herzog Ernst? Wo wurde der Schatz in der Michaelkirche verborgen? Warum verschwand Freiherr von Unertl im Englischen Garten spurlos? Wer ist das Angst einflößende Gespenst in der Residenz?Auf diese und andere Fragen gibt das Buch mit etwa 250 schaurigschönen, gruseligen, manchmal sogar auch heiteren Sagen Antwort.Zudem erfährt der Leser durch einen sachkundigen Kommentar geschichtlicheHintergründe und Zusamme nhänge, Erklärungen für heute wenigbekannte Begriffe, wie Quatembermanndl oder Gugel, was bei der Herstellungvon Wünschelrute, Liebeszauber oder Hexenschemel zu beachten ist,und vieles mehr.Gisela Schinzel-Penth, geboren 1946 in München,verheiratet mit dem Architekten Heinz Schinzel,zwei Töchter, zwei Enkelkinder, lebt in München.Nach ihrem Pädagogikstudium arbeitet sie einigeJahre als Lehrerin, dann als freie Schriftstellerin.Hauptgebiet: Märchen, Volkskunde, Heimatforschung.Sie sammelt seit über 50 Jahren Sagenund Legenden, veröffentlicht zu diesem Themabisher 13 Bücher. Ebenso schreibt sie eigeneMärchen, Kurzgeschichten, Gedichte, Sachbücher, arbeitet für Rundfunkund Fernsehen und ist seit 2010 als Verlegerin tätig. Für ihr schriftstellerischesWerk erhält sie vom Münchner Künstlerkreis KK83 2013 dieGoldene Rose.

Leseprobe:

Die Schwarze Frau der Wittelsbacher In den Wittelsbacher Schlössern, vor allem in der Residenz, in Schleißheim, in Nymphenburg und sogar in Aschaffenburg, er-scheint von Zeit zu Zeit eine geheimnisvolle Geistergestalt aus dem Jenseits. Sie ist groß und schlank und ganz schwarz gekleidet. Auch um den Kopf trägt sie einen schwarzen Schleier. Ihr Gewand ist oben am Hals mit etwas Pelz verziert. In der Hand trägt sie einen Apfel. Unhörbaren Schrittes wandelt sie jeweils durch die Räume, deren Schlösser und Türen sich lautlos von selbst öffnen und wieder schließen. Das verhängnisvolle Erscheinen der Schwarzen Frau kündigt im-mer den Tod von einem Mitglied des Hauses Wittelsbach an. Der Schriftsteller Hefner-Alteneck schreibt in seinen Lebenserinnerun-gen (München 1899, S. 190), dass er die Schwarze Frau auf Schloss Aschaffenburg, wo sich die königliche Familie gerade aufhielt, um der in München grassierenden Cholera zu entgehen, selbst gesehen habe. Kurz darauf starb Königin Therese am 26. Oktober 1854. Sogar nach dem Kostümball am Faschingsdienstag 1864, den Kö-nigin Marie anlässlich der hundert Jahre zuvor also 1764 erfolg-ten Eröffnung des Residenztheaters, in historischen Gewändern je-ner Zeit gab, soll die Schwarze Frau dabei gewesen sein. Es sei zwar, wie es heißt, die Königin selbst gewesen, die im historisch genauen Kostüm der Kurfürstin Maria Anna gekleidet gewesen sein soll, dennoch folgten kurz darauf gleich drei Wittelsbacher einander in den Tod; am 10. März 1864 König Max, am 2. April 1864 Erz-herzogin Hildegarde und am 26. April 1864 Prinzessin Luitpold. Die Leute aber behaupteten, es sei nicht die als Kurfürstin Anna Maria verkleidete Königin gewesen, die man gesehen habe, sondern die Schwarze Frau selbst, denn diese sei zur gleichen Zeit langsam dahinwandelnd nicht im Theater, wie die Königin sondern in der Residenz wahrgenommen worden. Viele solche Beispiele über das Erscheinen dieser Schwarzen Frauund dem nachfolgenden Tod eines Wittelsbachers werden erzählt. So erzählte beispielsweise Prinz Adalbert von Bayern bei einer Tee-Gesellschaft, bei der Prinzessin Pilar anwesend war, die den Vorfall später berichtete (im April 1974), dass ihm im Traum die Schwarze Frau erschienen sei. Alle rätselten, was das wohl zu bedeuten habe. Wenige Tage später verunglückte Adalberts Sohn Prinz Konstantin bei einem Flugzeugabsturz tödlich.

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