Brief und Epigramm - Bezüge und Wechselwirkungen zwischen zwei Textsorten in Antike und Mittelalter
Verlag | Springer |
Auflage | 2024 |
Seiten | 346 |
Format | 23 cm |
Gewicht | 633 g |
ISBN-10 | 3110637510 |
ISBN-13 | 9783110637519 |
Bestell-Nr | 11063751A |
In ihrer "prototypischen" Erscheinungsform sind sowohl der Brief als auch das Epigramm gekennzeichnet durch Kürze und Beschränkung auf das Wesentliche. Aus antiker Perspektive rangieren beide Textsorten zudem am unteren Ende der Gattungshierarchie. Doch im Laufe der Zeit etablieren sich Brief und Epigramm als "ernstzunehmende", konkurrenzfähige Formen und bieten sich geradezu für literarische Experimente und Innovationen an. Sie wachsen überdies nicht selten über ihren ursprünglichen Status als "einfache" oder "kleine" Textsorten hinaus und sprengen damit konventionelle Erwartungen.
Dieser Band untersucht die Bezüge und Wechselwirkungen zwischen Brief und Epigramm in Antike und Mittelalter. Dieser breite zeitliche Rahmen ermöglicht es, Konstanten und Divergenzen über diverse Epochen und literarische Räume hinweg zu analysieren.
Die einzelnen Beiträge nehmen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Textsorten in den Blick und überp rüfen zudem, wie sie sich wechselseitig durchdringen und damit eine Durchmischung bis hin zu einer Kreuzung der Gattungen produzieren: Ein Brief kann epigrammatische Momente aufweisen oder sogar durch seine Pointierung insgesamt wie ein Epigramm wirken, ein Epigramm kann in Briefform abgefasst sein, Epigramme können in Briefe eingebettet sein usw.
Klappentext:
In their "prototypical" form, both the letter and the epigram are characterised by brevity and a focus on the essentials. From an ancient perspective, both types of text also ranked at the lower end of the genre hierarchy. Over time, however, the letter and epigram established themselves as "serious", competitive forms and lent themselves to literary experimentation and innovation. Moreover, they often outgrew their original status as "simple" or "minor" text types and thus defied conventional expectations.
This volume examines the relationships and interactions between letters and epigrams in antiquity and the Middle Ages. This broad temporal framework makes it possible to analyse constants and divergences across various epochs and literary spaces.
The individual contributions focus on the similarities and differences between the two text types and also examine how they interpenetrate each other and thus produce a mixture or even a crossover of the ge nres: A letter can have epigrammatic moments or even have the overall effect of an epigram due to its pointedness, an epigram can be written in letter form, epigrams can be embedded in letters, etc.