Der »Zweckverband funktioneller Integration« nach Hans Peter Ipsen. - Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte und zur Finalitätsdebatte in der Europawissenschaft.
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2023 |
Seiten | 167 |
Format | 13,7 x 0,9 x 22,1 cm |
Gewicht | 205 g |
Reihe | Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte 109 |
ISBN-10 | 3428188012 |
ISBN-13 | 9783428188017 |
Bestell-Nr | 42818801A |
Die Frage nach dem Ziel der Integration begleitet den europäischen Einigungsprozess seit seinem Beginn. Einen besonders in Deutschland wirkmächtigen Beitrag zu dieser Diskussion lieferte Hans Peter Ipsen mit seiner technokratischen Beschreibung der Europäischen Gemeinschaften als »Zweckverbände funktioneller Integration«. Vorliegende begriffsgeschichtliche Studie verfolgt die Genese und Rezeption der Begriffsprägung und fragt nach seiner Aktualität im Kontext aktueller europawissenschaftlicher Finalitätsdebatten.
Klappentext:
Über die Rechtsnatur der Europäischen Union wird seit langem politisch und wissenschaftlich gestritten; bis heute besteht insoweit kein Konsens. Zahlreiche, sich teils diametral entgegenstehende Konzepte wurden entwickelt, um die Europäischen Gemeinschaften bzw. die Europäische Union begrifflich zu erfassen. Bundesstaatlichen Ansätzen setzte der Hamburger Europarechtler Hans Peter Ipsen die nüchtern-technokratische Beschreibung der Gemeinschaften als »Zweckverbände funktioneller Integration« entgegen. Die vorliegende begriffsgeschichtliche Studie spürt der Genese und der Rezeption der Ipsen'schen Begriffsprägung im In- und Ausland nach und erörtert die Aktualität des »Zweckverbands«-Modells im Kontext aktueller europawissenschaftlicher Finalitätsdebatten, insbesondere vor dem Hintergrund der europäischen »Polykrise«.
Inhaltsverzeichnis:
I. Ausgangspunkt
Finalität der EU als Dauerthema
II. Methodik
Begriffsgeschichtlicher und interdisziplinärer Ansatz - Begriff des »Zweckverbands funktioneller Integration« - Berücksichtigung der historischen Sachverhalte - Einbeziehung von Gegenbegriffen
III. Hans Peter Ipsen
Zur Person
IV. Genese des Begriffs in Ipsens Schriften
Erste Phase (1964-1968): »Zweckverband« als Abwehrmodell - Zweite Phase (1969-1972): Theoretische Fundierung und positive Beschreibung des Abwehrmodells - Dritte Phase (1970-1995): Verteidigung eines immer stärker von der europäischen Verfassungswirklichkeit entkoppelten Konzepts
V. Einflüsse auf Ipsens Begriff
Zweckverband - Funktionelle Integration - Einfluss von Carl Schmitts »Großraumtheorie«?
VI. Verhältnis zu benachbarten Begriffen
Rechtswissenschaft - Soziologie: Helmut Schelskys »technischer Staat« - Politikwissenschaft: Giandomenico Majones »Regulatory State« - Ökonomie: Friedrich August von Hayeks »Interstate Federalism«
VII. Rezeption
Zeitgenössische deutsche Rezeption - Aktuelle deutsche Rezeption - Rezeption im Ausland?
VIII. »Zweckverband« im Kontext von Polykrise und aktuellen Finalitäts-Debatten
Polykrise - Politische Debatte zur Finalität der EU - Europawissenschaftliche Debatte zur Finalität der EU
IX. Zwischenfazit
Leitgedanken des »Zweckverbands«-Begriffs - Begriffsgenese und Begriffsgestalt - Blinde Flecken und Ungereimtheiten im »Zweckverband«
X. Ausblick Was bleibt vom »Zweckverband«?: Blick auf den »Zweckverband« im Jahre 2022 - Begriffliche Dimensionen des »Zweckverbands«
Klappentext:
»The 'Special-Purpose Association of Functional Integration' According to Hans Peter Ipsen. A Contribution to the History of Concepts and to the Debate on finality in European Studies«: The question of its finality has accompanied the process of European unification since its beginning. Hans Peter Ipsen made a powerful contribution to this discussion with his technocratic description of the European Communities as 'special-purpose associations of functional integration'. This study traces the genesis and reception of this concept and examines its topicality in the context of current debates on the finality of European integration.