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Zwischen Welten verstrickt III. Filmanalysen: Zwischen "Heimat" und Science Fiction

Zwischen Welten verstrickt III. Filmanalysen: Zwischen "Heimat" und Science Fiction - Mit Beiträgen von J. L. Jake und A. Jöckel

Taschenbuch
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Produktdetails  
Verlag Igel Verlag Literatur & Wissenschaft
Auflage 2017
Seiten 96
Format 13 x 20,4 x 0,7 cm
Gewicht 109 g
Reihe Flensburger Studien zu Literatur und Theologie 9
ISBN-10 3868157239
ISBN-13 9783868157239
Bestell-Nr 86815723A

Produktbeschreibung  

Ein Band mit Analysen zu Science Fiction ("Person of Interest" und "Arrival") und 'Heimat'-Filmen ("Heimat" v. E. Reitz und "Die Kunst im Chor zu weinen"): passt dies überhaupt zusammen? Leben wir nicht schon (synchron) in einer Science Fiction-Zukunft, die uns global und digital zu überholen droht? Und brauchen wir nicht (diachron) Heimat, um zu verstehen, wer wir sind und woher wir kommen?

Mit Beiträgen von J. L. Jake und A. Jöckel.

Leseprobe:

Textprobe:
Ein Wendepunkt: Edgar Reitz Filmepos Heimat:
Der erste Teil des Opus Maximum des Regisseurs Edgar Reitz "Heimat 1", der 1984 in die Kinos und ins Fernsehen kam, war ein Wendepunkt, was die Verwendung von Vernakularsprachen in kulturellen Artefakten angeht. [...]
In zahlreichen Hinsichten wirkte dieses filmische Epos stilprägend. Das Gesamtwerk Heimat 1-3 besteht aus 30 Episoden, insgesamt über 52 Stunden. Die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts wird anhand von Schicksalen des fiktiven Hunsrücker Dorfes Schabbach erzählt. "Heimat 1", die Zeit von 1918-1982 umfassend, spielt fast ausschließlich im Hunsrücker Platt. Maria, die im Jahr 1900 geboren ist, hält als durchgängige Handlungsträgerin von ihrer Jugend bis zu ihrem Tod (und darüber hinaus) die Erzählstränge des ersten Teils zusammen. Die mit der Familie verwandten Figur Glasisch stellt mit alten Fotos immer wieder die Kontinuität der Handlung berichtend und 'dokumentierend' dar.
Auch die Sprache verm ittelt Authentizität und Nähe, gleichzeitig aber auch das Gefangensein der Figuren in ihren sozialen Rollen, aus denen sie sich nur durch das Verlassen des Dorfs entziehen können. Der Preis ist der Verlust von Heimat. Zunächst verlässt der Kriegsheimkehrer Paul Simon, Marias Ehemann, seine Familie in den 1920ern und wandert in die USA aus. Später (Anfang/Mitte der 1960er Jahre) verlässt Hermann, Marias jüngster Sohn, seine besitzergreifende Mutter und die Familie Simon in Schabbach.
Hermann Simon (der im zweiten Teil die Rolle der Hauptfigur und des Handlungsträgers übernimmt und später ein berühmter Komponist, Musiker und Dirigent wird) geht in "Heimat 2" zum Studieren nach München, wo er gezielt Hochdeutsch lernt und seinen Hunsrücker Dialekt bewusst ablegt. Warum denn ein Komponist Hochdeutsch sprechen müsse?, fragt ihn sein Bairisch sprechender Hauswirt. Hermanns Sprachwechsel oder präziser: seine erlernte Zweisprachigkeit steht symbolisch für den Bruch mit der Heimat.
I n "Heimat 3" (die Handlung spielt in den Jahren nach der Wende) lebt der international agierende Dirigent und Komponist Hermann mit der Sängerin Clarissa wieder in der Nähe von Schabbach. Es kommt zu einer mehr-lektalen und mehr-sprachigen Rahmenhandlung: internationale Sprachen wie Russisch (der russlanddeutschen Rückkehrer), Englisch, Französisch und Spanisch, regionale bzw. lokale Varietäten des Deutschen wie Sächsisch, Hunsrücker Platt, Bairisch, sowie Lieder auf Jiddisch geben uns, den Zuschauern, den Eindruck einer zunehmend globalisierten und gleichzeitig lokalisierten Welt, die sich ineinanderfügt ('Glocalisation'). Hermann ist einerseits in seine Heimat am Rande des Hunsrücks zurückgekehrt, befindet sich aber gleichzeitig in einer globalisierten Welt. Je globaler, desto wichtiger die Heimat. So beschreibt das Gesamtwerk "Heimat 1-3" die dreiteilige Struktur eines Bildungsromans, in dem Hermann in der Jugend seine Heimat verlässt, um als gereifter, aber künstlerisch ernüch terter Mann zurückzukehren.
"Die neue Heimat. Chronik einer Sehnsucht" spielt im 19. Jahrhundert und erzählt die Geschichte der nach Brasilien ausgewanderten Simons. Hier erfolgt auch eine Metareflexion über Sprache. Die in Schabbach gebliebene Hauptperson, Jakob Simon, schreibt einen Brief an Alexander von Humboldt, worin er dessen Auffassung von indigenen Sprachvarietäten in Südamerika korrigiert: diese seien nämlich nicht als dialektale Varietäten, sondern als eigenständige Sprachen zu betrachten.
Deutsche Dialekte und Varietäten des Deutschen werden im gesamten Filmepos bewusst und zielgerichtet eingesetzt: Im ersten Teil, dessen Handlung vom Ende des Ersten Weltkriegs bis 1982 spielt, ist Huns rücker Platt die absolut dominante Sprachvarietät. Aber wir hören auch Schwäbisch, Bairisch (insbesondere jedoch im zweiten Teil), Ostpreußisch, Berlinerisch, Hamburgisch, Sächsisch, Fränkisch, Westfälisch und Kölsch. Und wir hören Deutsch mit 'fremden' A

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