Die Impertinenz Jakobs - Eine relecture der Jakob-Esau-Erzählungen vor einer text- und metapherntheoretischen Hermeneutik Paul Ricoeurs. Dissertationsschrift
Verlag | Vandenhoeck & Ruprecht |
Auflage | 2021 |
Seiten | 346 |
Format | 16,0 x 23,5 x 2,6 cm |
Gewicht | 738 g |
Reihe | Wissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament Band 165 |
ISBN-10 | 3525560583 |
ISBN-13 | 9783525560587 |
Bestell-Nr | 52556058A |
Der historisch-kritische Blick auf die Erzählung vom Linsengericht (Gen 25,29-34) hat allzu lang die Sicht auf die existentiell-theologische Bedeutung des Ereignisses verstellt. Erst die metaphorische Lesart erweist die Begegnung zwischen Jakob und Esau als Schulderzählung und spannt unweigerlich den Bogen hin zur Umarmung beider in Gen 33, wenn ihre Versöhnung als wechselseitige Anerkennung neu beschrieben wird.Die Autorin präsentiert neue Erkenntnisse gegenüber bisherigen Exegesen, die von einer Esau-Konzentration und dessen negativer Einschätzung absehen. Die "Verkaufsepisode" als Schulderzählung zu lesen, eröffnet eine vertieft theologische Deutung eines bislang eher stiefmütterlich behandelten Textes.Nur ein trickreicher Tauschhandel?
Klappentext:
Die Rezeption Paul Ricoeurs erfolgt in den alttestamentlichen Bibelwissenschaften bis heute eklektisch. Martina Weingärtner setzt hierzu einen Kontrapunkt und erarbeitet die Anwendung seiner Hermeneutik im Dialog mit alttestamentlicher Exegese. Die Syntheseleistung besteht darin, die Reflexionen Ricoeurs zu bündeln und in eine Methodik des Textverstehens zu übersetzen, die das Proprium biblischer Texte wahrnimmt. Die Analyse (Erklären) der Episode des Linsengerichts (Gen 25,29-34) bildet den Ausgangspunkt der Studie. In einer konstruktiven Erweiterung historisch-kritischer Methodik zielt die Interpretation (Verstehen) darauf, diese Erzählung als bedeutungsvolle Geschichte und deren existentielle Funktion wahrzunehmen. So kann die Autorin neue Erkenntnisse gegenüber bisherigen Exegesen präsentieren, die von einer Esau-Konzentration und dessen negativer Einschätzung absehen. Die "Verkaufsepisode" als Schulderzählung zu lesen, eröffnet eine vertieft theologische Deutung eines diesbez üglich eher stiefmütterlich behandelten Textes.