Der Trauzeuge - Liebe und andere Handicaps - Roman
Verlag | Nova MD |
Auflage | 2020 |
Seiten | 320 |
Format | 12,1 x 19,8 x 2,4 cm |
Gewicht | 268 g |
ISBN-10 | 396698380X |
ISBN-13 | 9783966983808 |
Bestell-Nr | 96698380A |
Kirby Matthews ist glücklich. Nach einjähriger Fernbeziehung hat ihr Freund Ted ihr überraschend einen Antrag gemacht. Mit Feuereifer plant Kirby die Hochzeit - bis sie Teds Trauzeugen John kennenlernt. Johns Sarkasmus ist gewöhnungsbedürftig, ebenso wie die Tatsache, dass er im Rollstuhl sitzt und deshalb andere Menschen emotional auf Abstand hält. Doch da Ted kaum Zeit dafür hat, Kirby bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen, springt John für ihn ein. Dabei stellt sie fest, dass sie eine Menge gemeinsam haben und sie noch nie jemanden getroffen hat, der sie so gut versteht. Und während der Hochzeitstermin immer näher rückt, muss Kirby sich fragen, ob der Mann, den sie heiraten will, wirklich der richtige ist ...
Leseprobe:
Leseprobe aus "Der Trauzeuge - Liebe und andere Handicaps" von Annabelle Costa PROLOG KIRBYSeit zwanzig Minuten verstecke ich mich auf der Toilette. Auf einer Hochzeit.Warum sich eine erwachsene Frau in einer Kabine einsperrt und mit angezogenen Beinen auf den Spülkasten setzt, damit keiner sie entdeckt? Ehrlich gesagt frage ich mich das selbst gerade auch.Dabei hat alles so harmlos angefangen. Bis vorhin war die Hochzeit meiner Freundin Brianna eigentlich ganz in Ordnung. Die Trauung war kurz und herzerwärmend, und der Lachs, den ich zum Hauptgang bestellt hatte, einfach göttlich. Viel essen konnte ich zwar nicht, weil ich den Reißverschluss meines Brautjungfernkleids heute Morgen gerade so eben zubekommen habe - dabei ist die letzte Anprobe erst ein paar Monate her. Kuchen steht also gar nicht erst zur Debatte.Doch dann gi ngen die Kommentare los:»Kirby, ich bin mir sicher, dass du die Nächste bist.«»Kopf hoch, Kirby. Du musst deinem Freund nur endlich mal die Pistole auf die Brust setzen.«»Oh, Kirby, ich glaube, dir ist eine Naht gerissen.«Ich habe alles mit einem Lächeln hingenommen. Vor dieser Hochzeit habe ich noch geglaubt, es macht mir nichts aus, dass die meisten meiner Freundinnen inzwischen verheiratet oder zumindest verlobt sind. Es macht mir nichts aus, dass ich fast 30 bin und immer noch keinen Ring am Finger trage. Ich mag es locker, und ich mag meine Freiheit.Aber als das Brautstraußwerfen angekündigt wurde, bin ich auf die Toilette geflüchtet.Ich will nicht eine dieser bemitleidenswerten, unverheirateten Frauen sein, die in der ersten Reihe stehen und enthusiastisch den Brautstrauß fangen - immer in der Hoffnung, dass sie als Nächstes an der Reihe sind. Das ist entwürdigend. Und ich habe das schon so oft mitgemacht, dass ich es inzwischen nicht mehr zählen kann. Schluss damit.Erst hab e ich mein Make-up im Spiegel überprüft. Doch dann habe ich jemanden kommen hören und mich hastig in einer Kabine verkrochen. Wo ich geblieben bin. Und mich bis jetzt verstecke.Ich hole mein Handy heraus. Klar könnte es ins Klo fallen, aber was soll's, pass ich eben auf - ich langweile mich zu Tode. Nicht viel los in so einer Toilettenkabine.Ich entdecke eine Textnachricht von meinem Freund Ted: Hast du Spaß auf der Hochzeit?Mein Freund, Ted Foster, konnte mich leider nicht begleiten. Er kann zu vielem nicht mitkommen, weil er im Silicon Valley in Kalifornien lebt. Ich wohne in Jersey City, weiter weg kann man in den USA also kaum voneinander leben. Ich such mir schon immer die Richtigen aus.Wir haben uns auf Facebook kennengelernt. Ich weiß - voll im Digitaltrend und so, aber es ist wirklich eine süße Geschichte. Ted ist der Freund eines Freundes und hat jede Woche diese lustigen Comics gepostet. Irgendwann habe ich sie regelmäßig geliket und Kommentare hinterlassen. Und dann pos tete er plötzlich einen Comic mit der Überschrift: »Nur für Kirby.«Daraufhin habe ich mir seine Fotos angeschaut. Ted Foster ist absolut heiß. Wuschelige, blonde Haare, strahlend blaue Augen und eine gleichmäßige, perfekte Sonnenbräune, die man hier in Jersey unmöglich bekommen kann. Hier hat man nur die Wahl zwischen Sonnenbrand oder geisterhafter Blässe. Ich tendiere eher zu Letzterem - ich habe helle Haut, auf der sich beim ersten Sonnenstrahl sofort Sommersprossen zeigen.Ted und ich haben dann gechattet. Über Nebensächlichkeiten, aber Ted stammt ursprünglich aus Jersey, also hat er vorgeschlagen, dass wir uns treffen, als er einen Monat später auf Heimatbesuch bei seinen Eltern war. Dabei hat es dann auch sofort gefunkt. Während der kompletten Woche konnten wir kaum die Finger voneinander lassen.Das ist jetzt ein Jahr her. Ich bin verrückt nach Ted, wirklich. Er kommt her, wann immer er kann, und ich war schon ein paarmal im Silicon Valley, aber die Entfernung macht es uns e